PRESSEMITTEILUNG : SPD Fraktion fordert menschenwürdige Arbeitsbedingungen und die Übernahme der Kosten der Quarantänemaßnahmen durch die Firma Müller Fleisch

                                                                                                                           

„Fassungslos und empört verfolgen wir in der SPD Fraktion die Diskussion um die Missstände bei der Firma Müller Fleisch in Birkenfeld an der Grenze zu Pforzheim“, so der Fraktionssprecher Uwe Hück. Viele Mitarbeiter der Subunternehmer, die bei Müller Fleisch arbeiten, stammen aus Rumänien und anderen Ländern Osteuropas. Sie wohnen in Sammelunterkünften auch in Pforzheim und dies oft unter menschenunwürdigen Verhältnissen. „Wenn über 15 Menschen in einer 4 Zimmer „Wohnung“ zu Wucherpreisen zusammenleben, sind reguläre sanitäre Verhältnisse oder gar notwendige erhöhte Hygienemaßnahmen, wie jetzt in der Coronakrise überhaupt nicht möglich“, ist sich Ralf Fuhrmann sicher. „In diesem Zusammenhang von einem „geselligen“ Kulturkreis als Ursache der Virusverbreitung zu sprechen, ist mehr als zynisch und verkennt bewusst die aktuelle Krise!“ Annkathrin Wulff ergänzt, dass gerade an die Lebensmittelherstellung besonders hohe Kriterien zu legen sind. Dazu gehören bei einer zuverlässigen hygienischen Herstellung auch gute, menschenwürdige Arbeitsbedingungen. „Schon in den vergangenen Jahren hatte sich die SPD Fraktion kritisch mit den Arbeitsbedingungen bei Müller Fleisch auseinandergesetzt“, weiß Jacqueline Roos noch, “wesentlich verbessert oder gar zu guten verantwortlichen Arbeitsverhältnissen hat sich da wohl nichts verändert.“ Erstaunlich, dass von den Mitarbeitern keinerlei Stellungnahmen an die Öffentlichkeit gelangen und selbst Posts in rumänischer Sprache schnell aus den sozialen Medien gelöscht werden. Dringend sind weitere Gespräche, wie auch schon von Katja Mast gefordert, zwischen dem Unternehmen, Gewerkschaften und Politik zu den Arbeitsbedingungen notwendig.


Qualitativ gute Lebensmittel haben eben dann auch ihren Preis. Der ständige Preisunterbietungswettbewerb bei den Discountern im Lebensmittelbereich muss beendet werden. Da haben gerade die Hersteller eine Verantwortung. In der aktuellen Krise wäre das nun auch eine Chance für die vielen Metzgereien in ganz Deutschland ihre gute Handwerkerleistung zu zeigen! Gerade jetzt in der Coronakrise haben diese Missstände bei den Beschäftigten große Auswirkungen. Bei einer so hohen Infektionsrate in dem Betrieb müssen auch Produktionsteile stillgelegt werden. Die Kosten für die nun notwendigen Quarantänemaßnahmen hat auch die Firma Müller Fleisch wegen der Genehmigung der Weiterproduktion zu verantworten. Viele andere Unternehmen sind gerade jetzt in der Krise wegen Infektionsschutz geschlossen und können eben nicht produzieren. Für einen weiterarbeitenden Betrieb gibt es eine moralische Verpflichtung, dann auch die Kosten, die den Weiterbetrieb sichern, zu übernehmen. Eigentlich sollte dies schnell und geräuschlos geschehen. „Wir erwarten, dass die Firma Müller Fleisch die Kosten der Unterbringung ihrer Mitarbeiter in Quarantäne übernimmt. Auch um durch die anhaltende öffentliche Diskussion weiteren Schaden vom Unternehmen abzuwenden!“ erklärt Uwe Hück.